
Schiller-Schule SPD-Ortsverein richtet Abend mit dem Mundart-Duo „The Scones“, Gustl Riemensperger, Inge Geier und Lokalmatador Charly Weibel aus / Abschluss der Konzert-Reihe
Noch einmal schallt es „kreiz unn quer“ durch den Saal
Gute Stimmung in der Schul-Aula: Dr. Helmut Dörr (v. l.), Jürgen Köhler, Gustl Riemen-sperger, Charly Weibel und Inge Geier bei ihrem Auftritt.
Reilingen.
Seit Oktober 2016 standen die beiden Vollblutschauspieler Gustl Riemensperger und Inge Geier zusammen mit dem Mundart-Duo „The Scones“ (Dr. Helmut Dörr und Jürgen Köhler), sowie dem bekannten Reilinger Mundart-Liedermacher Charly Weibel mit ihrem aktuellen Programm „Kreiz unn quer“ auf den Bühnen unserer Region.
Die letzte Veranstaltung dieser Reihe fand nun in der Aula der Schiller-Schule statt. Vor einem aufmerksam zuhörenden Auditorium liefen die Darsteller im Laufe des Abends immer mehr zur Hochform auf und boten in Szenen, Liedern und Gedichten beste Unterhaltung in hiesiger Mundart.
Schlitzohrig beschrieb Gustl Riemensperger die Szene, in der ein Großvater versucht, anhand der Beschreibung des Zeugungsvorgangs bei Schnecken seinem Enkel die deutsche Grammatik näher zu bringen, Schließlich schob er die Verantwortung dafür doch auf die Lehrer ab. „Die werre bezahlt fass gute Nerve hawwe“. Und Riemensperger muss wissen, wovon er spricht, war er schließlich selbst einmal der Lehrer des Reilinger Bürgermeisters Stefan Weisbrod, der auch seinen Platz im Zuschauerraum gefunden hatte.
Inge Geier stand ihm bei ihren Gedichtvorträgen in kleinster Weise nach. Mit hervorragenden Interpretationen bekannter Mundart-Dichter mit Themen vom Kindermund bis hin zum kurpfälzischen Wein zog sie die Zuhörer in ihren Bann.
Popmusik und Dialekt
„The Scones“ verstanden es hervorragend, bekannte Lieder der Beatles und anderer Größen der Popmusik sowohl im Original, als auch mit eigenen Mundarttexten zu präsentieren. Hier präsentierten sich zwei wunderbare und sympathische Musiker dem bestens gelaunten Publikum.
Natürlich kam auch „unser Charly“, wie es Dieter Rösch, der Vorsitzende des veranstaltenden SPD-Ortsvereins, in seinen Dankesworten ausdrückte, bei seinem Publikum mit seinen eigenen Liedern bestens an. Egal, ob er einen sentimentalen Blick zurück auf sein erstes Paar Jeans warf, oder auch, als er die Feinheiten des Reilinger Dialekts beim Lied „Fa Reigeplaggde“ herausarbeitete oder zusammen mit allen anderen Künstlern seinen Evergreen „vum Friedhof“ in einer ziemlich rockigen Version zum Vortrag brachte – er genoss sein „Heimspiel“ sehr.
So kam es, wie es kommen musste, und die Künstler durften ohne Zugabe nach Standing Ovations nicht von der Bühne. Die Reilinger haben sich als ebenso applaudierfreudig erwiesen wie zuvor schon die Gäste in Walldorf und Wiesloch.
© Schwetzinger Zeitung, Mittwoch, 19.04.2017